Spannung und Entspannung gehören zu deinem Leben wie essen, trinken und schlafen. Das Leben muss abwechslungsreich sein. Spannende aufregende Momente wechseln sich mit beruhigenden Erfahrungen ab. Für deine innere Balance ist es wichtig, dich ganz bewusst der Spannung und der Entspannung auszusetzen. Eine gesündere mittlere Spannung erreichst du, wenn du ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Spannung und Entspannung herstellen kannst.
Bist du schlaff und müde, so wird dein Körper in der Progressiven Muskelentspannung, durch das kontinuierliche Umschalten von Spannung auf Entspannung und wieder zurück aus der Trägheit geholt und in eine angenehme mittlere Spannung versetzt.
Bei einer Überspannung und einem möglicherweise verkrampften und schmerzenden Körper, und/oder einem unter Strom stehendem Geist, kann die Progressive Muskelentspannung das Gegenteil bewirken. Es werden geistige Blockaden gelöst, körperliche Verkrampfungen gelockert, dein Körper wird gut durchblutet und regeneriert.
Anwendungsmöglichkeiten der progressiven Muskelentspannung:
Stress, Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerzen, Migräne), Bluthochdruck,
Flugangst, Lampenfieber, Prüfungsangst, Geburtsvorbereitung, Stottern,
Magen- /Darmstörungen, Nächtliches Zähneknirschen, Schlafstörungen,
Angststörungen, Begleitende Behandlung von Krebspatienten.
Die positiven Wirkungen der Progressiven Muskelentspannung:
Kontraindikationen und Grenzen:
Der Kreis der potenziellen Klienten ist aufgrund der einfachen Erlernbarkeit der progressiven Muskelentspannung sehr groß.
Alle Menschen, die Lähmungen haben oder durch Krankheiten, Verletzungen oder Operationen körperlich ruhig gestellt sind, entspannen sich besser mit einer Methode, die nur mental wirksam ist. Menschen mit entzündeten Muskelgruppen sollten diese bei der Übung nicht anspannen. Nach Rückgang der Entzündung kann die progressive Muskelentspannung wieder in ihrer Normalform durchgeführt werden. Bei Psychotikern oder präpsychotischen Zustandsbildern ist die Entspannung sinnlos und kann sogar Wahnvorstellungen fördern. Bei diesem Personenkreis ist jede Methode, die die letzten Reste von Selbstkontrolle verringern (dies ist eine Folge verschiedenster Entspannungstechniken), gefährlich und auf jeden Fall zu vermeiden.
Nach einer Psychotherapie, welche die Fähigkeit loszulassen deutlich verbessert hat, kann an ein Training in geringem Umfang gedacht werden. Bewusstseinseinengungen hervorgerufen durch Medikamente oder Depressionen sind ein großes Hindernis für jeden Lernprozess, sodass auch hier in den meisten Fällen ein Entspannungstraining eher sinnlos erscheint. Grundsätzlich sollte man allen Klienten, die sich in psychiatrischer Behandlung oder in einer Psychotherapie befinden, die Möglichkeit eines Einzelgesprächs einräumen, um den Grund der Behandlung zu erfahren und bei Unsicherheit über die geeignete Entspannungsmethode die Erlaubnis einholen mit dem behandelnden Arzt oder Therapeuten Rücksprache über die möglichen Entspannungsmethoden für den Klienten zu halten.
Darüber hinaus sollte bei folgenden Erkrankungen die progressive Muskelentspannung nicht durchgeführt werden oder für die Zeit der akuten Erkrankung ausgesetzt werden:
► Akute Lumbago (Hexenschuss)
► Myositis (Muskelentzündung)
► Akutes Muskelrheuma
► Akute Arthritiden (Gelenkentzündungen)
► Dekompensierter Hypertonus (entgleister Bluthochdruck)
► Grenzkompensierte Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
► Aorten Aneurysma (krankhafte, örtlich begrenzte Erweiterung eines Blutgefäßes)
Viele Klienten verstehen unter Entspannung körperliche Inaktivität. Bei der progressiven Muskelentspannung findet aber zum Teil sehr starke körperliche Aktivität statt. Dies kann beispielsweise bei Diabetikern dazu führen, dass sie ihren Insulinspiegel auf Ruhe einstellen. Durch die starke Aktivität kann sich bei dieser Personengruppe der Blutzuckerspiegel senken. Es ist daher unbedingt vor Kursbeginn bei den Klienten zu erfragen, ob eine entsprechende Erkrankung vorliegt. Diese können sich dann entsprechend auf die Methode einstellen.
Zur positiven Wirkung der Progressiven Muskelentspannung bei Spannungskopfschmerzen gab es in den 1980er und 90er Jahren zahlreiche Studien:
Gondolla, Pageler und Diener führten eine Fragebogenstudie bei 165 Migränepatienten einer Kopfschmerzambulanz durch, die einen eindeutigen Wirksamkeitsnachweis der Progressiven Muskelentspannung bei Migräne ergab.
Wilk und Turkowski stellten in ihrer Studie aus der kardiologischen Rehabilitation positive Effekte der Progressiven Muskelrelaxation auf die Herzrate und die Ängstlichkeit der Patienten fest. Die Progressive Muskelentspannung wird hier als Mittel der Reduzierung von Stress im Leben der Patienten angesehen.
Eine neuere Studie zu den Effekten der Progressiven Muskelrelaxation bei Patienten mit Bluthochdruck stammt aus Taiwan. Sheu, Irvin, Lin und Mar untersuchten die Wirkung der Progressiven Muskelentspannung auf den Blutdruck und das psychosoziale Empfinden in einem quasi experimentellem Design.
Von 40 Patienten einer Hochdruckambulanz erhielten 20 über vier Wochen wöchentlich eine PMR Sitzung und übten täglich zu Hause. Es wurden Herzfrequenzsenkungen und Blutdrucksenkungen kurz- wie auch langfristig erreicht. Außerdem wurde eine Verringerung der eigenen Stresswahrnehmung erreicht. Die Progressive Muskelentspannung wird in dieser Studie als hilfreich sowohl zur Behandlung von Hypertonie wie zur Verbesserung der Lebensqualität der Patienten empfohlen.
Weitere Studien gibt es zum Einsatz der Progressiven Muskelentspannung bei der Behandlung von Krebspatienten, die u.a. an Ängsten und depressiven Symptomen leiden. Es wurden hierbei signifikante Verbesserungen der ängstlichen und depressiven Symptomatik gemessen (Holland 1991). Auch bei Patienten, die eine Chemotherapie erhielten, konnten Ängstlichkeit, Depressivität und Übelkeit deutlich verringert werden (Ohm 1992).
Positive Ergebnisse gab es auch in Studien zum Einsatz der Progressiven Muskelentspannung bei Angststörungen, Schlafstörungen und Magen-Darm-Erkrankungen. Darüber hinaus führt die Progressive Muskelentspannung zu einem signifikanten Anstieg des im Speichel messbaren Immunglobulin A, das als lokale Immunantwort in der Sekretion wichtige Abwehrfunktionen erfüllt.
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